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Grow Workshop, Teil 8: Anbau-Skills auf einen Blick

Wer Cannabis anbauen will, muss sich einige Kenntnisse aneignen und einen gewissen Grundstock an Know How wie auch an Equipment aufbauen. Wir zeigen, wie das Growing funktioniert und was dabei alles beachtet werden muss.
Von Markus Berger

Welches Zubehör/Equipment brauche ich für den Cannabis-Anbau?

Das benötigte Equipment zum Anbau von Cannabis ist abhängig davon, ob indoors, also in Innenräumen, oder im Garten, also outdoors, gegrowt werden soll. Draußen sind erwartungsgemäß deutlich weniger Hilfsmittel vonnöten als beim Anbau in geschlossenen Räumlichkeiten. Indoors sind Lichtquellen, Lüfter, Töpfe, Substrat (Erde, Hydro- oder Aeroponiklösungen) und im Idealfall eine Bewässerungsanlage notwendig, im Freiland kann der Grower auf Licht und Belüftung verzichten – selbst Pflanztöpfe sind im Garten in aller Regel nicht notwendig, können aber natürlich zum Einsatz kommen. Darüber hinaus braucht man zum Cannabis-Growing Düngemittel, die für die angestrebten Zwecke passenden Samen oder Stecklinge und – für den Fall, dass die Pflanzen aus Samen herangezogen werden sollen – ein Zimmergewächshaus für den Keimungsprozess.

Auf welchen Medien kann Cannabis angebaut werden?

Cannabis kann, wie fast jede Zierpflanze, auf verschiedenen Medien angebaut werden. Möglich sind Erde, Hydrokultur, Aeroponik, andere Substrate (Kokos etc.). Das jeweils bevorzugte Medium wird in Abhängigkeit von den Erfahrungswerten und Vorlieben des Growers sowie den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gewählt.
Welcher Samentyp wird gewählt?

Die Szene der Cannabis-Breeder hat eine ganze Reihe von Pflanzentypen entwickelt, von denen sich der Grower seine bevorzugte Variante auswählen kann. Da gibt es die regulären Samen, aus denen sowohl weibliche wie auch männliche Pflanzen erwachsen – und entsprechend selektiert werden müssen, da nur weibliche Pflanzen brauchbares Marijuana erzeugen. Feminisierte Samen sind darauf ausgerichtet, hauptsächlich weibliche Gewächse hervorzubringen, und das sogenannte automatische Cannabis enthält Genetik des Ruderalhanfs (Cannabis ruderalis), der unabhängig vom Lichtzyklus nach einer gewissen Zeit des Wachstums in die Blütephase übergeht und zu reifen beginnt.

Wieso biologisches bzw. ökologisches Growing?

Nicht nur Cannabis-Patienten sind darauf bedacht, Hanfpflanzen zu ziehen, die potent, geschmacklich ansprechend und vor allem frei von Giften und schädlichen Einflüssen aller Couleur sind. Das biologisch einwandfreie und natürliche Gardening spielt deshalb in der Szene der Cannabis-Grower eine immer größere Rolle. Gerade wenn es um Schädlingsbekämpfung und die Behandlung von Erkrankungen geht, steht der Grower häufig vor der Wahl, entweder die synthetischen Keulen auszupacken oder sich nach umweltfreundlichen und schonenden Alternativen umzusehen. Da wir in einer Zeit leben, in der die uns umgebende Welt bereits zur Genüge verpestet und vergiftet ist, sollten Gartenfreunde ganz besondere Weitsicht zeigen und nicht noch dazu beitragen, dass dieser Zustand sich noch verschlechtert.

Samen vorkeimen lassen

Werden Cannabis-Samen verwendet, empfiehlt es sich, diese in einem Zimmergewächshaus vorkeimen zu lassen, da junge Sämlinge kurz nach dem Auflaufen naturgemäß noch nicht besonders widerstandsfähig sind. Zu diesem Zweck werden die Samen in dem kleinen Treibhaus (gibt es für wenige Euro in jedem Gartenmarkt) ausgesät und wachsen gelassen, bis sie eine gewisse Stabilität aufweisen.

Grow Workshop, Teil 1: Lass mal growen

Stichwort Beleuchtung – konventionell vs. LED

Was verfügbare Lichtquellen angeht, so hat der Grower die Wahl zwischen herkömmlichen Natrium-Dampf-Lampen und den modernen LED-Lampensystemen. LEDs sind zwar in der Anschaffung teurer, verbrauchen dafür aber deutlich weniger Strom und erzeugen außerdem eine wesentlich geringere Hitze als konventionelle Leuchtmittel und Lampen.

Grow Workshop, Teil 2: Von Anfang an…

Hanfpflanzen wässern

Cannabis sollte stets genügend Wasser bekommen, um gesund und kräftig wachsen zu können. Dabei macht die Dosis das Gift, denn zu viel Wasser schwächt die Pflanzen und macht sie anfällig für Krankheitserreger. Eine Staunässe durch Überwässerung nimmt den Wurzeln den benötigten Sauerstoff und führt zum Absterben der betroffenen Gewächse. Daher sollte darauf geachtet werden, weder zu viel noch zu wenig zu gießen. Feuchtigkeitsmesser geben Auskunft darüber, wann eine Pflanze Wasser benötigt, zur Not genügt auch der Test mit den Fingern.

Gibt es spezielle Düngemittel für den Cannabis-Anbau?

Es gibt auf dem Markt für Cannabis-Grower zahlreiche Düngemittel, die aber alle im Grunde dieselben Anforderungen erfüllen. Wichtig sind die drei Nährstoffe Stickstoff (abgekürzt N), Phosphor (P) und Kalium (K) – daher finden sich auf Düngemitteln die Angaben NPK. In Growshops gibt es eine Fülle an Düngern von diversen Anbietern, von denen eigentlich jeder fürs Growing geeignet ist.

Pflanzenkrankheiten beim Cannabis-Anbau

Wie Menschen und Tiere können auch Pflanzen krank werden. Diejenigen Erkrankungen, die nicht von Schädlingen verursacht werden können, unterteilen wir grob in zwei Gruppen: in die pilzlichen und die bakteriell bedingten Krankheiten. Sporen und Bakterien, die Krankheiten an Pflanzen herbeiführen, sind allgegenwärtig. Die Empfindlichkeit einer Pflanze gegenüber Erkrankungen hängt von diversen Faktoren ab, zum Beispiel von der Temperatur, der Feuchtigkeit, der Luftzufuhr, dem pH-Wert und den Nährstoffen.

Grow Workshop, Teil 7: Pflanzenkrankheiten bei Cannabis

Und was ist mit Schädlingen?

Es gibt zahlreiche tierische Schädlinge, die Cannabispflanzen schädigen und Grower zur Verzweiflung bringen können. Ob es sich um Thripse, Blattläuse, Wollläuse, Weiße Fliegen, Rote Spinnen oder welchen Schädling auch immer handelt, stets sind die betroffenen Gewächse in großer Gefahr. Es empfiehlt sich daher eine gute Prophylaxe im Vorfeld oder bei akutem Befall der Einsatz von händischen Maßnahmen oder Nützlingen, um diesem Problem Herr zu werden. Nützlinge sind Insekten, die sich von den Pflanzenschädlingen ernähren, dabei aber die Gewächse selbst nicht beschädigen.

Grow Workshop, Teil 3: Schädlinge

Nützliche Organismen zur Schädlingsabwehr

Bakterien und Pilze sind gefürchtete Organismen, die im schlimmsten Fall einen ganzen Grow zerstören können. Allerdings ist das nur die eine Seite der Medaille, denn es existieren auch Pilze und Bakterien, die unsere Cannabispflanzen vor schädlichen Einflüssen schützen, so zum Beispiel diverse Bacillus- und Streptomyces-Arten und weitere. Diese nützlichen Organismen können käuflich erworben und zur Bekämpfung ihrer destruktiven Artgenossen eingesetzt werden.

Grow Workshop, Teil 4: Bakterien und Pilze für gesundes Wachstum?

Welcher Strain für welchen Zweck?

Es existieren unzählige Cannabis-Strains – und es werden monatlich mehr. Dabei gibt es heutzutage Cannabis für so gut wie alle Zwecke: Manche wollen psychoaktive High-End-THC-Pflanzen ernten, andere bauen Cannabis an, um anschließend Blüten mit reichlich Cannabidiol (CBD) zu erhalten, und wieder andere stehen auf ein ausgewogenes Verhältnis an Cannabinoiden. Der Grower muss sich vor dem Anbau entscheiden, welches Ergebnis er anstrebt und kann aus der Vielzahl an angebotenen Sorten auswählen, welche Strains seinem Ideal entsprechen.

Grow Workshop, Teil 5: Empfehlenswerte Strains

Das Beste zum Schluss: die Ernte von Cannabis

Wenn nach Ablauf des Höhepunkts der Blütezeit der Reifeprozess bei Cannabispflanzen läuft, verfärben sich die aus den Blüten sprießenden Narben (zeigen sich als dünne Fäden). Wenn etwa die Hälfte bis Dreiviertel der Narben eine dunklere Farbe annehmen, ist der Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC) auf seinem maximalen Level angekommen. Der Grower verwendet im Idealfall ein Mikroskop, um sich diese Verfärbung anzuschauen. Die Trichomen ändern dann ihre Farbgebung von hell nach karamellfarben. Dies ist der beste Zeitpunkt, die Pflanzen abzuernten. Wird vorher geerntet, zum Beispiel aus Ungeduld oder Unwissenheit, sind die Inhaltsstoffe der Pflanzen noch nicht voll ausgebildet. Automatic-Strains machen es dem Grower ein wenig leichter, denn diese sind nach Ablauf einer bestimmten Zeit erntereif. Die Blüten sollten trotzdem gewissenhaft untersucht und kontrolliert werden.

Wo ist der Cannabis-Anbau legal?

Im deutschsprachigen Gebiet ist der Anbau von Cannabis per se überall illegal. Eine Ausnahme ist der Umgang mit nicht blühenden Hanfpflanzen in Österreich. Diese sind als reine Zierpflanzen (noch) legal, solange sie nicht in die Blüte überwechseln und somit der „Gewinnung von Suchtgift“ dienen können, wie es in Österreich so schön heißt. Aber die Regierung will die Legalität von Cannabis-Samen und -Stecklingen wie auch von zuhause angebauten Pflanzen außerhalb der Blüte ändern und ebenfalls illegalisieren.

Zusammengefasst: Gute Anleitungen und Literatur zum Cannabis-Anbau

Es gibt mittlerweile eine schier unüberschaubare Anzahl an Buchwerken, die sich mit Cannabis-Anbau befassen und dem interessierten Einsteiger wie auch erfahreneren Growern hilfreiche Tipps und Tricks an die Hand geben. Hier eine kleine Auswahl an Growbüchern, die empfehlenswert sind:

 

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