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GHB & Co – „Liquid Ecstacy“

Zwar hat die Wirkung von Gamma-Hydroxybuttersäure bzw. Gamma-Hydroxybutyrat nichts mit der von MDMA zu tun, trotzdem wird GHB u.a. als „Liquid Ecstasy“ bezeichnet. Diese auch als „KO-Tropfen“ bekannte Substanz ist als „Rape-Drug“ ziemlich in Verruf geraten, obwohl sie, richtig dosiert und sachgerecht zur Anwendung gebracht, gar nicht so gefährlich sein muss.
von Markus Berger

GHB ist zunächst einmal ein körpereigener Stoff, den wir Menschen selbst produzieren. Je nach Anwendung und Dosis kann die Droge entweder als Narkosemittel, Schlafmittel, Beruhigungsmittel, angstlösendes Mittel, aber auch als Entaktogen, Empathogen, Antidepressivum und allgemeiner Stimmungsaufheller verwendet werden.

Bei GHB handelt es sich um eine farblose Flüssigkeit mit leicht basischem bis salzigem Geschmack und leicht beißendem Geruch, der ein wenig an Klebstoff erinnern kann. GHB ist ein Vorläufer und Stoffwechselprodukt des körpereigenen Botenstoffs Gamma-Amino-Buttersäure (GABA), der im Zentralnervensystem bzw. Gehirn dämpfende Wirkungen herbeiführt. Normalerweise wird GHB verdünnt getrunken, kann aber auch als Pulver geschluckt und sogar injiziert werden. Eine durchschnittliche psychoaktive Einzeldosis liegt zwischen 0,5 und drei Gramm, als medizinisches Narkosemittel zwischen vier und fünf Gramm. GHB wirkt bei jedem User potenziell verschieden. Wenn der eine zwei Gramm verträgt, muss der andere diese Dosis nicht auch vertragen, sondern kann schon überdosiert sein. Außerdem bildet GHB auch recht abhängig vom Körpergewicht seine Wirkungen aus. Schwere Menschen vertragen mehr, leichte tendenziell weniger.

Die Wirkdauer liegt zwischen zwei und drei Stunden. Manche beginnen mit einer Dosis von einem bis zwei Gramm und legen dann für eine Nacht alle 30 bis 60 Minuten ein Gramm nach. Diese Praxis ist allerdings nichts für Menschen, die keinerlei Erfahrungen mit der Substanz haben. Je nach Dosis, Set und Setting wirkt GHB angstlösend, antidepressiv und aphrodisierend sowie entaktogen, aber auch einschläfernd bis betäubend. Insgesamt kann die Wirkung bis zu einem gewissen Grad an Alkohol erinnern, ohne jedoch – die richtige Dosierung vorausgesetzt – die negativen Effekte auf den Körper zu haben wie alkoholische Getränke.

Richtig dosiert, induziert GHB ein angenehmes Körpergefühl. Zu hoch dosiert, führt es eher zu Übelkeit, Erbrechen und Bewusstlosigkeit mit eventuell anschließendem Filmriss. Zuweilen hört man in den Medien von GHB als Vergewaltigungsdroge, weil offenbar einige Zeitgenossen dazu tendieren, mit GHB-Überdosierungen ihre Mitmenschen willenlos zu machen. Weil GHB außer einer leicht basischen bis leicht salzigen Note keinen großen Eigengeschmack hat, kann die überdosierte Droge zum Beispiel in einem Bier oder Wein geschmacklich nicht ohne weiteres identifiziert werden. Nicht sauber hergestelltes GHB schmeckt übrigens zuweilen stark salzig oder seifig und fällt dann in Saft oder Limonade schon eher auf. Im Zusammenspiel mit Alkohol kann GHB in der Tat rasch zu einer Bewusstlosigkeit führen oder zu einem Zustand eines enormen Rauschs, der einer übermäßigen Alkohol-Trunkenheit gleichkommt.

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