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10 Insidertipps zum Vaporisieren

Wenn‘s mächtig raucht … dann läuft was falsch

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Wer seinen Vaporizer gern verwendet, um darin Cannabis oder andere heilsame bzw. psychoaktive Kräuter zu erwärmen und zu inhalieren, der hat eine gute Wahl getroffen. Zumindest im Prinzip. Denn Vaporizer sorgen dafür, dass die verwendeten Pflanzenteile nur solange erhitzt werden, bis die darin befindlichen Wirkstoffe sich in Form von Vapor (Dampf) lösen und eingeatmet werden können.
Der Clou des Vapes ist also, dass die Kräuter darin nicht verbrannt werden und ergo keine Verbrennungsprodukte und -rückstände entstehen. Das sorgt dafür, dass die Praxis der Inhalation deutlich weniger gesundheitsschädlich ist. Manche haben aber offenkundig die Grundsätze des Vaporisierens nicht so ganz verstanden, denn man sieht immer wieder, z.B. auf Cannabis-Messen oder ähnlichen Veranstaltungen der Hanf-Szene, dass aus Ecken, in denen Vaporizer angeboten oder verwendet werden, machtvolle Rauchschwaden ziehen. Da empfiehlt es sich, mal nachzuschauen, welche Temperatur am eigenen Vape eingestellt ist, falls das Gerät eine Temperaturregelung zulässt. Denn, wie es scheint, verwenden manche User ihr Gerät nicht sachgemäß, sondern arbeiten mit häufig zu hohen Temperaturen, was wiederum dazu führt, dass die zu inhalierenden Kräuter eben nicht klassisch verdampft, sondern doch verbrannt und damit geraucht werden.

Die perfekte Technik? Konvektion vs. Konduktion

Wollt ihr auch mitreden können, wenn Vapo-Experten fachsimpeln?
Dann aufgepasst, denn wir erklären zwei Begriffe, die immer wieder Erwähnung finden, sich wichtig anhören, aber eigentlich ganz einfach zu erklären sind: Vaporizer funktionieren nämlich nach bestimmten Prinzipien, denn im Grunde genommen wird mit solchen Geräten nichts weiter getan, als dass Pflanzenmaterial erhitzt wird. Dabei können stets zwei verschiedene Technologien zum Einsatz kommen: die sogenannte Konvektion und die Konduktion.

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Bei der Konvektion wird das Pflanzenmaterial, oder was auch immer verdampft werden soll, mittels eines heißen Luftstroms aufgewärmt, bis sich der mit den Inhaltsstoffen des Materials angereicherte Vapor bildet. Das Prinzip den Konduktion hingegen arbeitet mit dem Erwärmen der Kräuterkammer, in der das Pflanzenmaterial sich befindet. Durch die Erhitzung der Kammer wird gleichzeitig das darin enthaltene Material erwärmt, bis sich die Wirkstoffe und Aromen lösen.
Welchem Modell bzw. welcher Technik man den Vorzug gibt, liegt im Ermessen des Anwenders. Letzten Endes dürfte es den meisten egal sein, nach welchem Prinzip der verwendete Vaporizer arbeitet. Vaporizer, die mit Konduktion funktionieren, sind jedoch meist deutlich günstiger als entsprechende Modelle auf Konvektionsbasis. Auch wird bei den mobilen, meist recht kleinen Geräten häufig mit der Methode der Konduktion gearbeitet.

BHO im Vape

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Cannabis-Pflanzenextrakte sind sprichwörtlich in aller Munde. BHO (Butane Honey Oil) heißt das Zauberwort bzw. das Produkt einer modernen Technologie, mit deren Hilfe möglichst alle Wirkstoffe aus der Hanfpflanze heraus gelöst und in einem Extrakt gesammelt werden können. Dieser Extrakt kann dann ganz einfach geraucht oder verdampft werden.
Jeder Kiffer hat davon zumindest schon einmal gehört, „Dabben“ nennt man die Konsumform der BHO-Extrakte. Für die verschiedenen Vaporizer-Modelle und E-Zigaretten (die ja auch Verdampfer darstellen) sind Dabbing-Aufsätze und -Erweiterungen erhältlich. Je nach Vaporizer-Modell, als Dabbing-Kopf oder Konzentrat-Pfanne oder ähnliches. Dabei sorgen diese Systeme im Grunde mittels spezieller Siebeinsätze nur dafür, dass kein flüssig-klebriger Extrakt in das Gerät eintritt. Das BHO wird letztlich genauso vaporisiert wie jedes andere Material. Darüber hinaus gibt es auch die für den Ölkonsum entworfenen Dabbing Pens. Das sind ebenfalls nichts weiter als Vaporizer, die nach dem Prinzip der E-Zigarette funktionieren und eigens für den Dabber entwickelt wurden. Es gibt auch Glaspfeifen, die extra fürs Dabben konzeptioniert sind. Die Geräte funktionieren wie die oben beschriebenen Bongs und Bubbler – mit dem Unterschied, dass der Vapor nicht durch einen Wasserfilter geleitet, sondern direkt übers Mundstück eingeatmet wird.

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BHO-Vaporizing für Spezies

Nun kommen findige Cannabisfreunde aber immer wieder auch auf interessante Ideen, die zuweilen über den Konsum von Hanfprodukten hinausgehen.

Basil, mint and rosemary. Fresh green herbs laying on wooden bac
Basil, mint and rosemary. Fresh green herbs laying on a wooden background, square format
So hatte einstmals jemand die Idee, im Vaporizer (also im Verdampfer) auch andere Kräuter zu vaporisieren als Gras und Haschisch – oder besser gesagt: Der Verdampfer wurde ursprünglich sogar entwickelt, um medizinisch wirksame, nicht psychoaktive Pflanzen darin zu vaporisieren. Der heilkräftige Küchensalbei ist zum Beispiel so ein Gewächs, das über den Vaporizer ganz hervorragend verdampft und inhaliert werden kann und gleichzeitig eine maximale Ausbeute an Wirkstoff mit sich bringt. Jetzt spinnen wir die Idee mal weiter und fragen uns, was wohl passiert, wenn wir einen handelsüblichen Extraktor nehmen und darin eben nicht nur Cannabis, sondern auch andere Kräuter extrahieren.
Denkt man eine Weile darüber nach, wird schnell klar, dass es sowohl möglich ist, einen Misch-Extrakt herzustellen, der aus Cannabis und anderen Pflanzen besteht. Dem Cannabisextrakt kann überdies ein besonderer Geschmack verliehen werden, etwa, wenn wir das Oil von getrocknetem Lavendelkraut mit dazugeben. Oder einen Extrakt des oben genannten Salbeis. So ein vaporisiertes BHO kann dann in der Tat mannigfaltige heilsame Effekte aufweisen, was sicherlich für viele eine praktische Sache ist.
Fakt ist: Mit dieser Form der Flüssigextraktion und der zusammenführenden „Alchemie“ steht ein weites Feld für eigene Forschungen zur Verfügung.

Vapo und Bong

Es gibt ja tatsächlich immer noch User, die noch nie von Bongvapes, Vapebongs, Vapobongs oder Bongvaporizern gehört haben. Solche Geräte sind Anfang des Jahrzehnts beliebt geworden, und zwar bei allen, die schlichtweg auf den Genuss von Bongs abfahren und die Optik, Haptik und das Handling dieser Wasserpfeifen lieben. Soll es ja geben.

Vermutlich aus gutem Grund. Seit Jahren produzieren diverse Hersteller solche Bongvaporizer oder Vapobongs, oder wie auch immer man sie nennen mag, auch Vaporizer-Aufsätze für gewöhnliche Bongs sind selbstverständlich verfügbar – in mannigfacher Ausführung und auf alle Bedürfnisse zugeschnitten.
Das Prinzip ist denkbar einfach. Alles ist wie gewohnt, wie bei einer normalen Bong. Der Unterschied: Die Geräte oder Aufsätze weisen anstelle des originären Shillums eine Wärmekammer für das Pflanzenmaterial auf. Entsprechend weniger voluminös
– verglichen mit dem Rauchen der herkömmlichen Bong –
ist auch der Dampf, der beim Vaporisieren entsteht. So zumindest wurde das Prinzip Bong in die Welt der Vaporizer adaptiert. Eigentlich eine schöne Idee, denn steht jemand auf den Konsum von schicken Bongs, so kann ein Aufsatz fürs Verdampfen der Lieblingskräuter universell auf so gut wie jedes Rauchgerät aufgesteckt werden. Und damit ist man in der Wahl des Paraphernaliums stets frei.

Krötensekret (5-MeO-DMT) im Vaporizer

Sandoval Isaac hat eine Studie mit verdampftem Sekret der Colorado-Kröte (Incilius alvarius) durchgeführt und in seinem Buch „The God Molecule“ von 2016 dokumentiert.
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Die Studie wurde innerhalb zehn Jahren mit 1600 Probanden im Alter von 17 bis 96 Jahren veranstaltet, die je 20 bis 250 mg Krötensekret im Vaporizer verdampft hatten. Alle Probanden hatten zwei Wochen vor der Erfahrung keine MAO-Hemmer eingenommen und drei Tage vor der Erfahrung keinen Sex, aßen kein Fleisch und keine Konserven und verzichteten auf berauschende Stoffe jeder Couleur. Personen mit AIDS, Krebs, Multipler Sklerose, Autoimmunstörungen, Diabetes, Bluthochdruck, Depressionen, Schilddrüsenleiden und Drogenproblemen wurden nicht aus der Studie ausgeschlossen, wohl aber Patienten mit psychischen Störungen wie Schizophrenie usw.
Die Resultate: In den ersten drei Minuten nach Einnahme des Vapors von getrocknetem Krötenschleim zeigte sich eine unbedeutende Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz sowie eine verminderte Sauerstoffsättigung, die aber niemals 88 % unterschritt. Eine Durchbrucherfahrung ist ab 100 mg zu erwarten. Ab 120 mg resultiert ein rückwirkender Gedächtnisverlust. Milde psychedelische Effekte sind von 50 bis 70 mg zu erwarten und die minimale Dosis, um überhaupt einen Effekt zu verspüren, liegt bei 20 mg. Die Probanden berichteten über lebensverändernde Erfahrungen und Einsichten, verbesserte soziale Integration, gesteigerte mentale Befindlichkeit und eine bessere Fähigkeit, Probleme zu lösen. Viele Probanden berichteten, mit der Substanz die »stärkste religiöse Erfahrung ihres Lebens« gemacht zu haben.
Siehe dazu auch das Buch „DMT – Forschung, Anwendung, Kultur“ von Markus Berger (AT Verlag 2017):

Hula Solution, Lecithol & Co. in der E-Zigarette

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Aus den Vereinigten Staaten, wo Cannabis in immer mehr Staaten legalisiert wird (ob zu medizinischen oder rekreativen Zwecken), kommt eine Methode, mit der auch Cannabisprodukte in den immer beliebter werdenden E-Zigaretten verdampft werden können.
Das Prinzip der E-Zigarette und ähnlicher Gerätschaften ist nämlich unterm Strich das Prinzip des Vaporizers. Ein in der E-Zigarette befindliches Liquid (je nach Anwendung mit Nikotin, Cannabinoiden oder einfach mit Aromastoffen) wird erhitzt und letzten Endes für den Konsum verdampft. Um nun, wie in den USA erfunden, eine selbstgemachte Solution in der E-Zigarette verdampfen zu können, wird ein Liquid aus Haschischöl, Glyzerin und Wasser gemixt. Und das ist dann in handelsüblichen kommerziellen E-Zigaretten, die heutzutage sogar an so mancher Tankstelle angeboten werden, vaporisierbar. Manche User verbreiten Erfahrungsberichte von in E-Zigaretten verdampften Solutionen, die das THC aus dem Cannabis in eine wasserlösliche Form bringen und derzeit ebenfalls in der Hanfszene ziemlich angesagt sind.

Der Vorteil: E-Zigaretten produzieren keinerlei Geruch.
Der Nachteil: Wir wissen nicht besonders viel über etwaig anwesende Nebenprodukte solcher Mixturen.

Daher ist bei solchen Experimenten stets besondere Vorsicht angebracht.

Vaporisierbare Kräuter

Es gibt jede Menge Pflanzen, die sich sinnvoll im Verdampfer gebrauchen lassen. Dabei ist von erheblicher Relevanz, bei welchen spezifischen Temperaturen die jeweiligen Kräuter vaporisiert werden müssen, um erstens die Inhaltsstoffe vollständig zu lösen und zweitens die Kräuter nicht zu zerstören. Beim Cannabis sind es 194 Grad, die im Vape eingestellt werden sollten, um THC in Form des Inhalats zu lösen. Viele handelsübliche Vaporizer bieten die Möglichkeit, diese Temperatur genau einzustellen, jedoch nicht. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf eines Geräts informieren, inwiefern sich die Temperatureinstellung am Vaporizer regulieren lassen.
Hier einige wertvolle Kräuter und ihre speziellen Temperaturen fürs Verdampfen:

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Weiterverarbeitung von vaporisiertem Cannabis?

Wie wir zuvor gesehen haben, ist es für die diversen verdampfbaren Pflanzen und Kräuter unerlässlich, deren genaue Temperatur für den Vaporizer zu kennen, um die volle Bandbreite der verfügbaren Inhaltsstoffe auskosten zu können.
Es gibt aber eine ganze Reihe von Vaporizern, die eine voreingestellte Temperatur aufweisen und keine nachträgliche Regulierung seitens des Users zulassen. So gibt es durchaus Geräte, die viel zu wenig Hitze erzeugen und somit nicht in der Lage sind, das Potenzial des Hanfkrauts auszuschöpfen. Manche Verdampfer kommen gerade mal auf Temperaturen bis 180 Grad Celsius, was für Cannabis im Grunde nicht ausreichend ist, da THC und andere Cannabinoide erst im Bereich um die 194 Grad gut gelöst werden. Hat man nun einen Vape, der nur zwischen 160 und 180 Grad arbeitet, so ist das wertvolle Pflanzenmaterial jedoch noch lange nicht verschwendet. Denn mit diesen Temperaturen vaporisiertes THC-haltiges Cannabis kann auch nach zwei Runden Gebrauch im Verdampfer immer noch zu Grasbutter, Hanfmargarine, Gras-Speiseöl etc. weiterverarbeitet werden. Sicherlich befinden sich in dem Pflanzenmaterial noch ungenutzte Cannabinoide und Terpene, die zum Wegwerfen einfach zu schade sind, weshalb das vaporisierte Gras oder Harz nicht direkt an den Mülleimer übergeben werden sollte.
Für die Küche kann es sich durchaus noch lohnen, solches Cannabis abermals zu verwenden.

Infos für Vaporizer-Fans online

Wer sich von einem Urgestein der Vaporizer-Szene erklären lassen möchte, wie das Vaporisieren entstanden ist, was man mit einem Vaporizer alles anstellen kann, welche Pflanzen für welche Zwecke geeignet sind und vieles mehr, der kann sich auf Youtube ein entsprechendes Video dazu anschauen.
Dabei handelt es sich um einen Vortrag des Pioniers Frank Fuchs aus Heidelberg, also um niemand Geringeren als den Erfinder des ersten ernstzunehmenden Vaporizers elektrischer Natur. Frank Fuchs hatte vor etwa zwei Jahrzehnten den berühmt-berüchtigten AroMed-Vaporizer erdacht und entwickelt und die ersten Chargen des Modells, das übrigens seit einigen Jahren mitunter auch von den Krankenkassen bezahlt wird, in seinem Keller von Hand zusammengebastelt und die Werbung dafür eigens angetrieben. Heutzutage handelt es sich beim AroMed um einen echten Klassiker, von dem sich viele, die nachher eigene Geräte auf den Markt brachten, einiges abgeschaut haben.
In dem 55 Minuten langen Video, das vom Medienprojekt PSI-TV produziert und hochgeladen wurde, erklärt Frank Fuchs alles Wissenswerte rund ums Vaporisieren von Heilkräutern und Co. Da lernen auch alte Vapo-Hasen sicherlich noch etwas Neues dazu!

Artwork: Oleksandr / stock.adobe.com
Photo : iuliia_n / stock.adobe.com
Photo: Holger Krisp / de.wikipedia.org

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