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Hanf Dampf in allen Gassen

Über das Prinzip des Vaporisierens

Vaporizer erleben seit einigen Jahren einen unaufhaltsamen Boom. Jeder Cannabisfreund, der up to date sein mag, bedient sich zumindest eines der beliebten Verdampfer. Aber was ist das eigentlich, das Vaporisieren? Was ist ein Vaporizer und wie funktioniert er?
von Markus Berger

Im Grunde ist es ganz einfach – der fachlich klingende Begriff „Vaporisieren“ muss niemanden verschrecken. Das Wort Vapor bedeutet ganz simpel Dampf. Beim Vaporisieren geht es nämlich prinzipiell um nichts weiter als ums Verdampfen von Pflanzenmaterialien und ähnlichem. Im Gegensatz zum Rauchen wird beim Vaporisieren das Pflanzenmaterial nicht verbrannt.
Raucht, also verbrennt man Tabak, Cannabis und Co., so bilden sich in der Lunge Rückstände von Ruß und Teer und andere Ablagerungen. Zudem entstehen beim Rauchen, je nach Pflanze, diverse schädliche Verbindungen – von Blausäure über Asbest bis zu Arsen und Hunderten oder gar Tausenden von kanzerogenen, also krebserregenden Stoffen. Und all das führt der Raucher seinem Körper zu. Der Vorgang des Rauchens ist also alles andere als gesund. Anders beim Vaporisieren: Hier werden die Pflanzenmaterialen lediglich verdampft, das heißt erhitzt – und zwar auf genau jene Temperatur, die benötigt wird, um die ätherischen Öle und die darin enthaltenen Wirkstoffe aus den Pflanzenblüten, -kräutern, -harzen etc. zu lösen. Der Prozess der Verbrennung wird beim Verdampfen also umgangen. Das beim Vaporisieren entstehende Inhalat, das nichts weiter als ein warmer Dampf ist, enthält dabei annähernd hundert Prozent der in einer Pflanze enthaltenen Wirkstoffe. Das ist bei Hanfprodukten durchaus erwünscht und von großem Vorteil, allerdings birgt diese Tatsache daneben selbstverständlich für allzu experimentierfreudige User allerhand Gefahren. Giftige Pflanzen, zu denen in der Tat auch der Tabak und auch alle anderen Nachtschattengewächse gehören, sollten daher in keinem Fall verdampft werden.

Funktion

Werden nur unschädliche Pflanzen und Pilze verdampft, ist diese Methode in jedem Fall deutlich schonender und, wenn man so will, auch gesünder, weil eben nichts verbrannt, sondern lediglich eine Heißluftextraktion des Pflanzenmaterials durchgeführt wird. Und wie funktioniert also so ein Vaporizer? Zunächst wollen wir die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass es eine ganze große Menge verschiedener Modelle von Vapes gibt. Ungezählte Produzenten entwickeln Verdampfer, die mal futuristisch und technoid anmuten, mal schlicht und elegant, mal abgefahren und alternativ, mal medizinisch und geradezu klinisch. Das Prinzip aber, das allen Geräten zueigen ist, ist stets nicht nur das gleiche, sondern gar das selbe. Ein Vaporizer ist im Grunde nichts weiter als ein Heißluftextraktor – oder eine maschinelle Pflanzenheizung. Ein Heizgerät also, das Pflanzenmaterial im Idealfall auf jene Temperatur erhitzt, bei der die Pflanzenwirkstoffe in Form eines Inhalats gelöst werden können. Allerdings erlauben bei Weitem nicht alle Vaporizer die stufenlose Regelung der Temperatur, manche Modelle gestatten gar überhaupt keine Anpassung, sondern sind mit einem fixen Hitzegrad ausgestattet, der an den Anforderungen des Hanfs orientiert und ausgerichtet ist. Die notwenige Verdampftemperatur von Cannabis liegt zwischen 186 und 210 °Celsius, wer’s ganz exakt wissen mag: 194 °Celsius ist der exakte Siedepunkt des Tetrahydrocannabinol, des THC. Angemerkt sei, dass nur die wenigsten Geräte in der Lage sind, genau diese Temperatur einzustellen.

Ein Blick in die Zukunft

Auf diesem Feld, und das ist ziemlich sicher, wird künftig noch jede Menge geforscht und ausprobiert werden. Überhaupt ist das Thema Vaporisieren ein für Experimentatoren ganz besonders dankbares. Zwar ist die Technik des Verdampfens nach dem derzeitigen Stand der Dinge relativ ausgefeilt und transparent. Den Feldforschern der Szene wird allerdings dennoch im Lauf der kommenden Jahre noch allerhand an Entdeckungen gelingen, und damit einhergehend werden immer neue Innovationen den Markt fluten. Wir dürfen gespannt sein, was da noch alles folgen wird.
Zum Schluss noch ein Buchtipp: Das Buch „Phyto-Inhalation“ von den Autoren Bert Marco Schuldes und Richi Moscher führt in die Kunst des Vaporisierens ein und es erklärt die grundlegenden Prinzipien sowie eine Vielzahl von Pflanzen, die verdampft werden können.

vapepen_cmykAuch ein Vape: Die E-Zigarette
E-Zigaretten sind ebenfalls ein neuer Trend, der sich zunehmend verbreitet. Bei genauerer Betrachtung sind diese Geräte auch nichts anderes als kleine Vaporizer. Diese sind dafür gedacht, nikotinhaltige oder -freie Liquide, also spezielle Flüssigkeiten, zu verdampfen, die z.B. bei der Tabakentwöhnung unterstützend wirken sollen. Als normale Hanfverdampfer eignen sich E-Zigaretten auf herkömmlichem Weg nicht, weisen sie doch oft nur eine durchschnittliche Betriebstemperatur von etwa 50 °Celsius auf. Manche Geräte sind jedoch durchaus zu tunen und schaffen dann Temperaturen von bis zu 160 °Celsius. Eine Methode, mit der Cannabisprodukte in diesen E-Zigaretten verdampft werden können, geht folgendermaßen: Man mixt sich ein Liquid aus Haschischöl, Glyzerin und Wasser. Und das ist dann in E-Zigaretten vaporisierbar. Der Vorteil von E-Zigaretten: Sie produzieren keinerlei auffällige Gerüche. Der Nachteil: Wir wissen nicht besonders viel über eventuell anwesende Nebenprodukte solcher Mixturen. 

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